Dem FCG geht es sportlich und wirtschaftlich weiter gut
Der FC Gütersloh schreibt weiter schwarze Zahlen, die erste Mannschaft mischt in der Regionalliga oben und die Jugendabteilung hat einen rekordverdächtigen Zulauf. Am 11. September 2025 versammelten sich die Mitglieder des FCG im Hagedorns im Heidewald, wo Heiner Kollmeyer die Sitzung pünktlich um 19 Uhr eröffnete. Schon nach wenigen Minuten war spürbar, dass es eine kurzweilige und straffe Jahreshauptversammlung werden würde – und tatsächlich: Nach nur 70 Minuten waren sämtliche Tagesordnungspunkte behandelt.
Gleich zu Beginn gab es Neuigkeiten zum Ausbau des VIP-Bereichs im Hagedorn's, der in wenigen Tagen starten und noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden soll. Auch der Spatenstich für das neue Vereinsheim am Sportzentrum Süd rückt näher, noch laufen aber organisatorische und planerische Arbeiten.
Danach übernahm Jugendleiter André Pählig das Wort und berichtete voller Stolz über die beeindruckende Arbeit im Nachwuchsbereich. Mit derzeit 482 Kindern in 21 Mannschaften ist die Jugendabteilung so stark aufgestellt wie nie. Ein Turniersieg in Barcelona, ein Hallenkreismeistertitel und der Erfolg im Strenge Cup der E-Jugend unterstreichen die Qualität der Teams, die sich in mehreren Altersklassen in der Bezirksliga etabliert haben. Für die Zukunft wurden ehrgeizige Ziele ausgegeben: der Aufstieg der B-Jugend, eine intensivere Trainerausbildung und die Integration weiterer Talente in den Seniorenbereich – zuletzt wechselten bereits sieben Spieler von der eigenen A-Jugend in die zweite Mannschaft. Auch die Futsal-Abteilung hat neuen Schwung bekommen und lädt mit Heimspielen in der Innenstadt-Sporthalle, nun sogar mit Schanklizenz, regelmäßig zum Zuschauen ein.
Die zweite Mannschaft befindet sich nach einem großen Umbruch im Neuaufbau. Zehn A-Jugendspieler wurden integriert, die noch Zeit zur Entwicklung brauchen, während Jannis Wagner bereits den Sprung zur ersten Mannschaft geschafft hat, wo er nun dauerhaft mittrainiert und sogar schon Einsätze absolviert hat. Die dritte Mannschaft präsentierte sich ebenfalls erfolgreich: Mit 37 Spielern im Kader, einer hohen Trainingsbeteiligung und bereits neun Punkten aus vier Spielen herrscht hier spürbarer Aufwind. Besonders praktisch: Heimspiele der zweiten und dritten Mannschaft finden meist am selben Tag statt, sodass die Fans gleich doppelt auf ihre Kosten kommen.
Für die erste Mannschaft berichtete Cheftrainer Julian Hesse in einer Fragerunde von einer ehrgeizigen, charakterstarken Truppe, mit der die Arbeit großen Spaß mache. Auch wenn der Meistertitel nicht als realistisch eingeschätzt wird, sei er keineswegs unmöglich. Hesse sprach von Rückkehrern wie Peters und Rolf, die Schritt für Schritt wieder ins Team integriert werden, und stellte sich hinter seine Spieler, insbesondere hinter Matuschewsky, der am kommenden Wochenende im Tor stehen soll.
Auch abseits des Platzes konnte der Verein Positives vermelden: Mit über zehn Schiedsrichtern wird das vorgeschriebene Kontingent locker erfüllt, was dem FCG nicht nur Ansehen, sondern auch finanzielle Vorteile bringt. Im Fanshop wurden unglaubliche 350 Trikots verkauft – so viele wie seit 25 Jahren nicht mehr. Die Zuschauerzahlen liegen stabil bei rund 1.800 pro Spiel, womit der FCG zu den zuschauerstärksten Teams gehört. Daran hat die dritte ManSchafft großen Anteil. Entsprechend laufen die Planungen zur „Oase“ - die wegen einer Fluchtwegsthematik abgebaut werden musste - einen neuen Standort bekommen soll.
Ein Höhepunkt des Abends war der Finanzbericht: Der Umsatz hat sich von einer Million Euro im letzten Oberliga-Jahr (2022) auf nun prognostizierte 2,7 Millionen fast verdreifacht. Trotz gestiegener Kosten ist ein Gewinn von rund 50.000 Euro geplant, womit die Rücklagen inzwischen auf über 150.000 Euro angewachsen
sind. Der Dank an die über 100 Sponsoren war groß, besonders an Thomas Hagedorn, dem die Mitglieder mit kräftigem Applaus trotz Abwesenheit für seine Unterstützung ehrten.
Die Kassenprüfung verlief reibungslos, sodass die Entlastung des Vorstandes einstimmig erfolgte. Unter „Sonstiges“ wurde berichtet, dass eine Verschmelzung mit dem FSV derzeit nicht möglich sei, die Gespräche aber zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden könnten. Außerdem wurden Pläne vorgestellt, den Heidewald für eine mögliche Drittligalizenz zu ertüchtigen – mit Rasenheizung, 2.000 Sitzplätzen und moderner LED-Flutlichtanlage. Sollte es so weit kommen, wolle man alles daransetzen, die Spiele weiterhin in Gütersloh austragen zu können.
Zum Abschluss gab es noch einen Ausblick: Am 26. September öffnet der Fanshop zu einem besonderen Abend mit Grillen und Gesprächen, und mit der Gründung einer XXL-Mannschaft wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen. So endete eine Versammlung, die nicht nur durch ihre Effizienz überzeugte, sondern auch durch die Zuversicht, mit der der FCG in die Zukunft blickt.
